Empfohlene Publikationen des DIPT
Gottfried Fischer
Erste Hilfe bei schweren seelischen Belastungen.
2011: Patmos Verlag, 160 Seiten, broschiert.
ISBN: 978-3-8436-0050-7
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Katastrophen, Verkehrsunfälle, Gewaltverbrechen diese Erfahrungen können Menschen von Grund auf erschüttern. Wie sind schwere seelische Verletzungen zu bewältigen? Wie können Traumatisierte ihr Leben neu gestalten? Gottfried Fischer stellt das Phänomen Trauma mit seinen typischen Folgen verständlich vor und vermittelt Betroffenen zahlreiche Übungen, wie sie das Unfassbare fassen und in ihr Leben integrieren können.
REZENSION
Gottfried Fischer
Die DVD zeigt anschaulich konkrete Entspannungsübungen, die helfen mit belastenden Ereignissen umzugehen. Weiterhin werden Techniken der Myoreflextherapie von Kurt Mosetter vermittelt.
121 Minuten.
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Gottfried Fischer & Peter Riedesser
4. Auflage 2009, 410 Seiten.
21 Abbildungen, 20 Tabellen.
ISBN 978-3-8252-8165-6
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Psychotraumatologie: seelische Verletzungen, ihre Ursachen und Folgen, Prävention, Rehabilitation und therapeutische Möglichkeiten - von diesen Fragen und Problemen handelt das Lehrbuch. Es faßt damit Wissensbestände zusammen, die bislang über zahlreiche Disziplinen verstreut waren und auch hier oft nur am Rande berücksichtigt wurden. Die Autoren plädieren für die eigenständige Disziplin einer "Psychotraumatologie", die für die psychologische, medizinische und pädagogische Praxis dringend benötigt wird. Eine praxisnahe Wissenschaft von seelischen Verletzungen und Belastungen kommt auch den zahlreichen Initiativgruppen entgegen, die sich heute verstärkt mit seelischen Verletzungen und ihren Folgen befassen.
Rezensionen zur 4. Auflage
"Diese Auflage bewegt sich mit ihren breiten theoretischen Inhalten am aktuellen Forschungsstand der Psychotraumatologie – dabei wird jedoch nicht der Praxisbezug aus den Augen gelassen. Daher ist das Buch Praktikern wie Wissenschafltern aus Medizin, Psychologie und anderen helfenden Berufen, die mit traumatisierten Personen konfrontiert sind, als Standardlektüre äußerst zu empfehlen."
Verena Rattensberger, Deutsches Ärzteblatt, 9/2009
"Insgesamt aber handelt es sich um ein hervorragendes Lehrbuch, das vor allem durch seine dialektisch- ökologischen Ansatz besticht: Nach dem Modell des Situationskreises von Uexküll, der das Zusammenwirken objektiver und subjektiver Faktoren im Rahmen seiner psychosomatischen Studien entwickelt hat, geht es darum, eine „systematische Kovariation zwischen traumatogenen Umweltfaktoren und subjektiven Verarbeitungsprozessen bzw. Verletzungsphänomenen aufzuzeigen“ (S.10). Der ökologische Zugang erklärt ein Phänomen aus dem Umweltbezug, hingegen bringt die Wahrnehmung der dialektischen Entwicklung des jeweiligen Phänomens die Subjektivität voll ins Spiel."
Franz Sedlak für bm:ukk
"Dieses Lehrbuch ist sehr detailliert, aufschlußreich, gut lesbar und mit seinem breiten theoretischen Wissen praxisrelevant. Jeder Psychotherapeut, der Trauma-Patient(inn)en behandelt, sollte darauf zurückgreifen. Es ist sehr zu empfehlen. Es zeigt aber auch, dass Traumatisierte unbedingt in einer spezialisierte Klinik und nachfolgend von kenntnisreichen ambulanten Spezialisten behandelt werden sollten."
www.Fachbuchkritik.de
Monika Becker-Fischer, Gottfried Fischer, Christiane Eichenberg
Orientierungshilfen für Therapeut und Klientin.
2008, 3. völlig neu bearb. Aufl., 220 Seiten
ISBN 3-89334-460-8
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Die therapeutische Beziehung Therapeut – Klientin ist fast zwangsläufig geprägt durch Nähe und Intimität. Und es besteht dadurch grundsätzlich die Gefahr von Abhängigkeiten mit mehr oder weniger erotischer Prägung, die Freud schon 1914 in seinen „Bemerkungen über die Übertragungsliebe“ zum Thema machte. Obwohl die Abstinenzregel private Beziehungen allgemein und jegliche sexuelle Kontakte mit Patientinnen ausschließt, kommen der „Mißbrauch auf der Couch“, dem „Arbeitswerkzeug“ des Psychoanalytikers, aber auch sexuelle Übergriffe in angrenzenden Disziplinen des Gesundheits- und Sozialwesens (Medizin, Psychiatrie, Seelsorge, Sozialpädagogik) relativ häufig vor. Wie empirische Studien z.B. in den USA und in Deutschland belegen, hat etwa jeder zweite Psychotherapeut schon mindestens einmal eine Patientin in Therapie gehabt, die von einem Kollegen mißbraucht wurde. Dieses Buch über die Hintergründe sexueller Übergriffe, über Folgeschäden und Maßnahmen zur Vorbeugung sowie Folgetherapien für Therapeuten und missbrauchte Patientinnen ist “geradezu eine Pflichtlektüre für alle psychotherapeutisch Tätigen“ (Report Psychologie), unabhängig davon, welchen therapeutischen Schulen (Psychoanalyse, Verhaltens-, Gesprächs-, Gestalttherapie) sie sich zuordnen. Nur die Integrität des Therapeuten kann garantieren, daß Patientinnen – und weitaus seltener – Patienten, die in einer seelischen Notlage nach Hilfe suchen, nicht noch Opfer ausbeuterischen Verhaltens ihrer „Helfer“ werden.
"In eindrucksvoller Weise ist es ihnen gelungen darzustellen, wie gut ausgebildete Therapeuten und Ärzte zu Tätern mutieren. 77 missbrauchte Patienten haben ausführlich zu ihrem Missbrauch und zu ihren Folgeproblemen geantwortet. Das Buch rüttelt auf und macht deutlich, dass es neuer Konzepte der Prävention in der Ausbildung und Berufsaufsicht sowie in der Nachsorge der Patienten bedarf."
Benedikt Waldherr, in Deutsches Ärzteblatt, Jan. 2009
"Fazit: Wer in welcher Rolle auch immer, ob als Patientin oder Patient, Kollegin oder Partner mit dem Thema sexueller Übergriffe in der Psychotherapie in Berührung kommt, wird hier aktuell, umfassend und sachkundig informiert. Es werden juristische und psychologische Aspekte zu diesem Thema dargestellt. Dabei sind die Ideen und Vorschläge stets pragmatisch und anwendbar, ein Buch also, dass konkrete Hilfe bietet."
Prof. Dr. Günther Wüsten in Socialnet
Gottfried Fischer
unter Mitarbeit von Ludger van Gisteren, Adrian Fischer und Reiner Mosetter
Philosophische Grundlagen der Psychotherapiewissenschaft.
2008, 365 Seiten
ISBN 3-89334-481-9
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Die vorliegenden therapeutischen Ansätze und Verfahren bieten Fachleuten und Öffentlichkeit ein eher verwirrendes Bild. Zahlreiche Verfahren, Techniken und Theorien rivalisieren miteinander, ohne dass es bisher gelungen wäre, das "Projekt Psychotherapie" auf eine solide Grundlage zu stellen. So lange das nicht geschieht, muss Psychotherapie eine Sammlung empirischer Versatzstücke und pseudophilosophischer "Menschenbilder" bleiben. Es ist deshalb an der Zeit, dass sich die Psychotherapie als eigenständige Wissenschaft etabliert. Postmoderne Beliebigkeit läßt sich korrigieren, wenn es gelingt, die innere Logik herauszuarbeiten, auf der psychotherapeutische Theorie und Praxis beruhen.
Dieser Herausforderung stellt sich das vorliegende Werk. In sorgfältiger und gut nachvollziehbarer Argumentation wird schrittweise die bislang eher intuitive Logik therapeutischer Praxis und Theoriebildung herausgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: Wie verläuft ein intrinsischer, autonomer Veränderungsschritt beim Psychotherapiepatienten? Unter welchen Umständen verändert sich die Patientin in einem therapeutisch produktiven Sinne? Was sind hilfreiche, was hinderliche Bedingungen für eine Veränderung? Wie trägt die Therapeutin dazu bei? Wie ist die Logik therapeutischer Veränderung selbst beschaffen? Wie läßt sich das Ziel einer psychotherapeutischen Behandlung bestimmen?
Schritt für Schritt und mit klarer Didaktik werden die Leserinnen und Leserin Gedankengänge eingeführt, die eine Antwort auf diese für den Übergang zu einer wissenschaftlichen Psychotherapie grundlegenden Fragen gestatten.
"Die "Logik der Psychotherapie" ist Brücke wie Vertiefung der interdisziplinären Verständigung so unterschiedlicher Disziplinen wie Psychologie, Philosophie, Medizin, Psychotherapie, Pädagogik, Sprachwissenschaft sowie der Neuro- und Kognitionswissenschaft. ... Interdisziplinäres Denken und die Hinterfragung längst eingefahrener, aber nicht präzise angewandter Begriffe, kennzeichnet das Werk Fischers. Bahnbrechend meines Erachtens ist die Diskussion zu den Zeichenkategorien des Ikonischen, Indexikalischen und Symbolischen und zu der Frage ob es das "Konditionieren" im Sinne der psychologischen Lerntheorie überhaupt gibt. ... Diese Arbeit ist ein Grundlagenwerk für die Begründung und interdisziplinäre Verankerung der Psychotherapiewissenschaft. Das Werk könnte in dieser Fülle sogar mehrbändig sein und kann als Grundlage eines jeden Curriculum für die Ausbildung in Psychotherapie angewandt werden. Leichte Kost ist das Werk besonders dann nicht, wenn der Leser, die Leserin möglicherweise vertraute Begrifflichkeiten völlig neu überdenken und sie logisch-philosophisch überdenken muss, soweit dieses Buch in interdisziplinäres Neuland führt. Der Leser, die Leserin ist eingeladen, mit zu er-arbeiten und keineswegs nur "Konsument" der Literatur sein, ob nun als Praktiker oder als Forscher. Das Buch liest sich als Diskussion und lädt dazu ein, mit Forschern und (zukünftigen) Anwendern diskursiv weitergeführt und vertieft zu werden."
Pia Andreatta in Psychotherapie Forum 1-2009
Gottfried Fischer
Manual zur ätiologieorientierten Behandlung psychotraumatischer und neurotischer Störungen.
2007, 672 S., 47 Abb.,Festeinband.
ISBN: 3-89334-435-7
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Das erste und bisher einzige Psychotherapiemanual, das den therapeutischen Interventionsstil nach der Ätiologie psychischer Störungsbilder variiert. Für Psychotrauma als eine unter mehreren Ätiologien wurde das Manual zur "Mehrdimensionalen Psychodynamischen Traumatherapie" (MPTT) aktualisiert und in das Rahmenkonzept, die "Psychodynamisch-Dialektische Psychotherapie" (PDP), eingearbeitet. Technisch können psychodynamische Prinzipien der Therapieplanung und Beziehungsgestaltung mit verhaltenstherapeutischen Elementen kombiniert werden (psychodynamisch-behaviorales Vorgehen). So verbindet dieser innovative Ansatz die Vorzüge systematischer Traumatherapie mit einem umfassenden Planungskonzept, das auf das Spektrum ätiologischer Einflüsse und Persönlichkeitsbilder abgestimmt ist. Therapieplanung, Eigensupervision und Evaluation werden durch ein computergestütztes Dokumentationssystem erleichtert, das mit einer Druck- und Exportfunktion für Therapieanträge und -berichte ausgestattet ist.
Eine differenzielle Therapieführung bis in ihre Feinheiten ausgearbeitet und manualisiert zu haben, ist das Verdienst dieser Arbeit ... In Verbindung mit einem Testmodul mit automatisierter Testauswertung liegt ein rundes Softwarepaket vor, welches das Manual in idealer Weise ergänzt ... Fraglos bietet der Ansatz auch Verhaltenstherapeuten genügend Anknüpfungspunkte, ihre eigenen Stärken einzubringen, um sie durch ökologisch-dialektisches Denken zu erweitern."
Psychotherapeut, 2007
"Mit diesem Band liegt aus Sicht der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie ein empirisch gut fundiertes Werk vor, das einer allgemeinen Psychotherapie, wie sie Klaus Grawe vertrat, theoretisch mindestens ebenbürtig, seiner konkreten Paxisanleitung und Manualisierung wegen sogar überlegen ist. Ein theoretisch, praktisch und empirisch fundierter Beitrag zu einer integrativen Psychotherapie."
Deutsches Ärzteblatt, 12-2007
Das Therapiemanual fasst bekanntes und bewährtes Wissen zusammen und fundiert so die vorgeschlagenen Therapieinterventionen ausführlich theoretisch und handlungswissenschaftlich im Sinn einer Praxeologie. Mit dem MPTT liegt ein strukturierter und sehr umfassender, dabei immer übersichtlicher Katalog für die Therapieplanung und -gestaltung vor. Als Handbuch präsentiert der Band das aktuelle Wissen zu den Bereichen Störungswissen und Psychotherapiewissenschaft. Insgesamt ist damit ein weiterer Baustein für eine allgemeine Psychotherapie, welche sich so mehr und mehr zu einer Psychotherapiewissenschaft ausformuliert gegeben.
Gernot Hahn, Socialnet
Gottfried Fischer, Christiane Eichenberg, Kurt Mosetter, Reiner Mosetter
Wege aus der Stress-Vermeidungsspirale.
2. Auflage 2014, 170 Seiten, 50 Bilder und Abbildungen.
ISBN: 3-89334-459-4
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Viele „Ratgeberschriften“ zu Stress setzen die Leser unter den „Stress“ , Stress möglichst zu vermeiden. So geraten sie aus der Stressspirale leicht in eine Stress-Vermeidungsspirale, die ihrerseits wieder zur Belastung wird. Der von einem interdisziplinären Team (Psychologie, Medizin, Philosophie) verfaßte „Meta-Ratgeber weist hingegen einen dialektischen Weg, ungesunden Stress zu vermeiden und dennoch die Herausforderungen unseres Arbeitslebens voll anzunehmen – nach dem Motto: wenn schon Stress, dann aber richtig! , Die zahlreichen Körper- und Atemübungen sind verständlich beschrieben und jeweils mit Fotos veranschaulicht. Themen sind u.a. • Positiver und negativer Stress • Kritik des positiven Denkens • Meditation und (Selbst-)Erkenntnis • Dialogischer Umgang mit Körper und Mitwelt • Verspannungen erkennen und durch Myo-Reflexionstherapie beseitigen • Kooperation und Konfrontation im Geschäftsleben • die Neurosen der Chefs • Mobbing und Burnout • Kreativitätstechniken und optimales Zeitmanagement •emotionale Intelligenz und emotional resonante Führung • Klinische Organisationspsychologie.
Die Leserschaft findet in dieser Schrift zahlreiche Anregungen für das „zweigleisige“ Vorgehen, Hilfen und evtl. „Therapie“ sowohl für den einzelnen Mitarbeiter als auch auf der betrieblichen Ebene anzusetzen. ... Insgesamt hebt sich diese Selbsthilfeschrift mit einem überzeugenden und neuem Konzept deutlich von der Fülle anderer, wenig hilfreicher, Ratgeber zum Thema ab. Er kann von Psychotherapeuten zur eigenen Psychohygiene genutzt werden und allen Menschen, die effektiv an den Auswirkungen von beruflichen Stresserscheinungen arbeiten wollen, empfohlen werden.
Deutsches Ärzteblatt
Stress ist mittlerweile zu einer weit verbreiteten psychischen Belastung geworden. Das trifft besonders auf den Bereich des Arbeitslebens zu. Unzählige Ratgeberbücher und -CDs tummeln sich auf dem Lebenshilfemarkt und wollen entsprechende Hilfen anbieten. Der vorliegende Ratgeber "Stress im Beruf?" geht einen Weg, der sich von anderen Ansätzen unterscheidet. Nicht den Stresssituationen aus dem Weg gehen und sie vermeiden oder sie mit positivem Denken zu scheinbar zu ignorieren, sondern sich ihnen selbstbewusst und doch praktmatisch entgegenzustellen, das ist der Ansatz des Autorenteams. Dabei scheint es vor allem wichtig, nicht gegen den Stress anzukämpfen, sondern die goldene Mitte zu finden, ein Gleichgewicht zwischen den Polaritäten herzustellen. Es geht also darum, die gesundheitsgefährdenden und krank machenden Stressvermeidungsstrategien, die zu oft neuen Stress produzieren, aufzugeben und stattdessen die Belastungen anzunehmen und sie in neue Bahnen zu lenken. Vor allem Lehrerinnen und Lehrer werden in dem Ratgeber viele hilfreiche Anregungen finden.
Arthur Thömmes, lehrerbibliothek.de
Gottfried Fischer
Manual zu traumatherapeutischer Behandlung
2000: Verlag DIPT, 430 Seiten, broschiert.
ISBN: 978-3-00-003716-0
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Gottfried Fischer
Premiers outils vers une reconstruction personnelle.
2008: Testez éditions, 128 Seiten, broschiert.
Französische Übersetzung von Neue wege nach dem Trauma.
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Gottfried Fischer
Für eine dialektische Psychoanalyse. Ausstieg aus dem Labyrinth.
2005, ca. 185 Seiten.
ISBN 3-89334-434-9
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Seit ihren Anfängen konnte die Psychoanalyse ihre Grundlagen und Anwendungsformen immer präziser herausarbeiten. In dieser Hinsicht war die Psychoanalyse lange Zeit vorbildlich für Medizin und Psychologie. Aber manchmal drängt sich der Eindruck auf, dass dieser Prozess stagniert.
Auch eine reflexive Wissenschaft, wie die Psychoanalyse ist der Gefahr dogmatischer Erstarrung ausgesetzt. Den Prozess des selbstbegründenden Denkens bzw. der Selbstreflexion sowie kritischer Empirie wieder aufzunehmen und in Gang zu halten, ist das Programm einer explizit "dialektischen Psychoanalyse".
"Das Buch handelt somit von einer theoretischen Forschungsmethode zur Überprüfung und Weiterentwicklung der Psychoanalyse. Es geht um die Untersuchung des Reflexionsniveaus einer Theorie. ... Eindringlich faßt Fischer seine Überlegungen und sein Plädoyer für eine explizite Ausarbeitung der dialektischen Struktur der psychoanalytischen Theorie und Praxis noch einmal zusammen: Heilungsprozesse verlaufen nicht regellos, sondern folgen einer Transformationslogik, welche bisher in der dialektischen Tradition der Erkenntnistheorie am gründlichsten untersucht sind. Im Gegensatz zur formalen Logik ist die dialektische Logik eine der Affekte, Emotionen und Handlungen. Sie ist eine Entwicklungslogik beweglicher, zukunftsoffener Systeme. Der Umgang mit dem Widerspruch/dem Negativen ist in ihr das vorwärtstreibende Moment des Entwicklungsprozesses, vergleichbar der Rolle der Falsifikation in der formalen Logik. Das Verweilen beim Negativen treibt dabei stets über die physische Handlungsebene hinaus auf die psychologische Ebene der Vorstellungen.
... Sehr gut erläutert ist die Dialektik: Die Grundlagenkritik, welche nach dem Mißbrauch der Dialektik im Stalinismus und dialektischen Materialismus durch Merleau-Ponty, Sartre und Adorno in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geleistet worden ist, hat zur Unterscheidung zwischen offener und geschlossener Dialektik geführt. Darauf aufbauend werden die Prinzipien einer wissenschaftlichen Dialektik wie auch der dialektische Primat der Negation sehr gut verständlich erläutert. Hier ist eine didaktische Fähigkeit am Werk, die man sich in Fachbüchern nur zu gerne wünscht."
Anna Elisabeth Landis, in: Psyche
"Durch zahlreiche Fallbeispiele werden die Leser in gut nachvollziehbarer Weise an die theoretischen Fragen herangeführt."
Deutsches Ärzteblatt, 9/2005
Gottfried Fischer und Christiane Eichenberg (Hg.)
Traumabehandlung in der tiefenpsychologischen und analytischen Psychotherapie.
2005, 190 Seiten
ISBN 3-389334-440-3
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Unter einem Schwerpunktthema faßt die Redaktion von ZPPM (Zeitschrift für Psychotraumatologie und Psychologische Medizin) jeweils Beiträge zusammen, die in den vergangenen zwei Jahren in der ZPPM erschienen sind. Wir beginnen in diesem Jahrbuch Psychotraumatologie 2005 mit einer Zusammenstellung von Arbeiten zur tiefenpsychologisch fundierten und analytischen Psychotherapie der Jahre 2003 und 2004.
Mit ff. Beiträgen aus der ZPPM:
1. Grothe et al.: MPTT - Forschungsergebnisse zur Standardversion, heft 2/2003
2. Reddemann: PITT, Heft 2/2003
3. Barwinski Fäh: Veränderungsprozesse in langfristigen Behandlungsverläufen traumatisierter Patienten, Heft 2/2003
4. Bering et al: MPTT im multiprofessionellen Setting, Heft 4/2003
5. Dreiner et al: Kinder-MPTT, Heft 4/2003
6. Zurek & Fscher: Übertragung und Gegenübertragung in der Psychotherapie von Patienten mit PTBS, Heft 2/2003
7. Resch et al: Trauma und Diss. im Kindes- und Jugendalter, heft 2, 2004
8. Krüger et al: Trauma-Ambulanz für Kinder in HH, heft 4, 2004
Der erste Beitrag von Gottfried Fischer führt in das Thema ein und widmet sich der Definition und begrifflichen Klärung des „psychodynamischen Paradigmas“, das die gemeinsame Grundlage der unterschiedlichen tiefenpsychologischen und psychoanalytischen Schulen und Richtungen bildet. Von dieser Grundlage aus lässt sich auch psychodynamische Traumatherapie genauer bestimmen. Ein letzter Beitrag zu Definition und Richtlinien der TP/AP erschien ursprünglich nicht in ZPPM, sondern in der Zeitschrift „Psychotherapeut“ (2003; 3, 48, 199-20) im Springer-Verlag. Er wurde uns freundlicherweise zum Wiederabdruck zur Verfügung gestellt.
Die Herausgeber der Zeitschrift für Psychotraumatologie und psychologische Medizin (ZPPM) fassen unter einem Schwerpunktthema jeweils Beiträge aus der Zeitschrift, die in den vorangegangenen zwei Jahren erschienen sind, in einem Jahrbuch zusammen. Das vorliegende ist das erste Jahrbuch seit Erscheinungsdatum der Zeitschrift im Jahr 2003 und präsentiert Beiträge zur tiefenpsychologischen und psychoanalytischen Therapie traumatisierter Menschen. In den Artikeln finden sich Informationen zu Begriffsklärungen und Definitionen aus der psychodynamischen Psychotherapie und Traumabehandlung, zu Übertragung und Gegenübertragung in der Therapie einer PTBS, zu Aspekten von Trauma und Traumabehandlung im Kindes- und Jugendalter, zu speziellen Therapieverfahren sowie einigen Forschungsergebnissen. Der Band lebt durch seine Zeitschriftenartikeln inhärente Aktualität des Wissensstandes, die hier thematisch gebündelt in Buchform angeboten werden. Er ist somit von besonderem Reiz sowohl für Forscher als auch für Praktiker, die den Anschluss an den aktuellen Stand der Forschung im Bereich der Psychoanalyse und Tiefenpsychologie nicht verlieren möchten.
PiD-Heft 4/2006
Sabine von Hinckeldey & Gottfried Fischer
Diagnostik, Begutachtung und Therapie traumatischer Erinnerungen
2002, 210 Seiten
9 Abbildungen 3 Tabellen
ISBN 978-3-8252-2295-6
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Gewaltverbrechen, lebensbedrohliche Unfälle oder Extrembelastungen sind traumatische Erfahrungen, die das Erinnerungsvermögen beeinträchtigen. Deshalb wird man den Aussagen psychisch traumatisierter Zeugen vor Gericht oder in Entschädigungsverfahren oft nicht gerecht. Zu den schwer wiegenden Folgen des Traumas kommen belastende Diagnoseverfahren hinzu, in denen die Aussagen der Zeugen oft nach ungeeigneten Kriterien beurteilt werden.
Anschaulich beschreiben die Autoren traumaspezifische Gedächtnisstörungen und ihre Einordnung in internationale Klassifikationssysteme. Es wird erklärt, wie Gedächtnisstörungen unter dem Einfluss des Traumas zustande kommen und welche Prozesse und Mechanismen daran beteiligt sind. Diese Erkenntnisse haben Konsequenzen für Diagnostik, Begutachtung und Psychotherapie. Vor dem Hintergrund der empirischen Forschung stellen die Autoren Methoden vor, die eine optimale Diagnostik und Begutachtung von Zeugenaussagen gewährleisten. Anhand therapeutischer Fallbeispiele wird gezeigt, wie traumatische Erinnerungen erneut zugänglich gemacht und bearbeitet werden können.